Am Montag, den 18. November 2024, war Bürgermeister Wolfgang Fischer Gast der Kolpingsfamilie Olsberg im Pfarrheim. Da er sich im kommenden Jahr nicht mehr zur Wiederwahl stellen wird, nahm er zum letzten Mal in seiner Funktion als Bürgermeister an dieser alljährlichen Veranstaltung der Kolpingsfamilie teil. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der Kolpingsfamilie Olsberg, Martin Funke, verfolgten etwa zwanzig interessierte Zuhörer die Ausführungen des Bürgermeisters zu Politik, Haushalt und Stadtentwicklung.
In einem ersten Rückblick berichtete Fischer von Folgen des Hackerangriffs auf die Südwestfalen-IT vor über einem Jahr, bevor er einige wichtige Eckdaten des Haushaltsplans 2025 nannte.
Für 2025 ist eine Rekordsumme von 9,6 Mio. Euro für städtische Baumaßnahmen eingeplant. Ein größeres Projekt ist die Sanierung und Aufstockung der Grundschule in Bigge. Eine weitere hohe finanzielle Belastung stellt der nach dem Brand 2021 notwendig gewordene Neubau des Feuerwehrhauses in Olsberg dar. Aktuell wird mit Baukosten von 10,6 Mio. Euro über den kompletten Bauzeitraum ab 2025 gerechnet. Erwähnenswert ist noch, dass 2025 ein Dekontaminationsanhänger für 70.000 Euro für den Löschzug angeschafft werden soll. „Brandschutz bleibt teure kommunale Pflichtaufgabe“, fasst Fischer zusammen.
Für die Anwesenden gab es die gute Neuigkeit, dass die städtischen Gebühren und der Gewerbesteuerhebesatz nicht erhöht werden.
In Bezug auf die Grundsteuerreform ab dem 01.01.2025 brachte Wolfgang Fischer den Ratsbeschluss aus der Vorwoche mit, wonach die Stadt Olsberg Gebrauch von der in NRW möglichen Splittung des Hebesatzes der Grundsteuer B macht. Ziel der Splittung ist, das Gesamtaufkommen der Grundsteuer stabil zu halten und einzelne Grundstückseigentümer nicht über Gebühr zu belasten.
Ausführlich erläuterte Fischer den Planungs- und Umsetzungsstand von Windkraftanlagen im Stadtgebiet. Sieben Anlagen sind seit diesem Jahr am Netz. Perspektivisch sollen mehr als 40 Anlagen auf 4,4 % der Fläche entstehen. Als Herausforderungen führte er die notwendige Infrastruktur für den Stromtransport und den mittlerweile nicht mehr vorhandenen kommunalen Einfluss bei Genehmigungen von Windkraftanlagen auf.
Auf dem Gelände des ehemaligen Olsberger Krankenhauses hat ein Investor inzwischen mit dem Bau von Mehrfamilienhäusern begonnen und ein weiterer plant sozialen Wohnungsbau. Der Besitzer des unteren Grundstücksbereichs, HCRE, ist derzeit in Verhandlungen mit einem potenziellen Betreiber für die dort geplante Seniorenwohnanlage.
Erfreulich ist, dass 2025 mit der nach dem Brand zur Verfügung stehenden Versicherungsentschädigung der Bereich des Solebads des Aqua Olsberg wieder für Badegäste hergerichtet werden soll.
Die Veranstaltung bot einen umfassenden Überblick über aktuelle und zukünftige Themen der Stadt Olsberg.
Für die Kolpingsfamilie dankte Martin Funke Bürgermeister Wolfgang Fischer für seinen Einsatz.
Foto: Susanne Menke