
Speedgrillen ist kein gemütliches Wochenendgrillen auf Balkonien. Speedgrillen ist schweißtreibend und kräftezehrend für die teilnehmenden Mannschaften. Eine Europameisterschaft, die nichts für müde Jungs und Mädels sowie lahme Beine ist, sondern Schnelligkeit, Geschick, Einsatz und Teamfähigkeit erfordert. Geschlecht ist egal, nur volljährig sollten die Teilnehmer sein. Das Spektakel der Extraklasse bedeutet kurz gesagt: Nach dem Startschuss die schnellste Wurst Europas vom heimischen Metzger zu grillen.
Spannung breitet sich am Samstag auf der großen Openair-Wiese hinter der Olsberger Konzerthalle aus und die erste Aufregung vor dem großen Ereignis ist bei den Teams zu spüren, denn die 12. Europameisterschaft im Speedgrillen, organisiert von bigge-online, steht an. Insgesamt 17 Mannschaften stehen in den Startlöchern, um sich den heiß begehrten Europameistertitel mitsamt Wurstpokal zu ergrillen.
„Ich bin das erste Mal dabei und habe noch keinen blassen Schimmer wie das alles abläuft“, so Julijan Blaslov voller Aufregung. Schweißperlen stehen nicht nur wegen der Hitze, sondern auch vor Anspannung auf seiner Stirn. „Ich höre einfach auf Franks Kommandos, trinke das Bier und gebe Vollgas.“
Zusammen mit seinem besten Freund Frank Höhle, der bereits 2018 Europameister im Speedgrillen war und 2019 den dritten Platz belegte, steht er in den Startlöchern. Die „Auftragsgriller“ nennen sich die beiden ambitionierten Olsberger. Frank Höhle als alter Grillhase sagt kurz vor Beginn der Europameisterschaft nur ganz trocken: „Ich möchte Zweiter werden, da ich den ersten und dritten Wurstpokal bereits in meiner Hütte stehen habe.“
Die „Auftragsgriller“ stehen parat, lauschen konzentriert den Anweisungen von Organisator Christian Fischer von bigge-online, der alle 17 Teams vorstellt. Die einen kommen aus der Pfalz, die anderen aus dem hohen Norden sowie natürlich aus der heimischen Region.
Eventmanger Frank Höhle und Taxifahrer Julijan Blaslov steht die Anspannung ins Gesicht geschrieben, denn beide gehen noch davon aus, dass es für einen Treppchenplatz nicht reicht. Christian Fischer verkündet Platz 4 und Frank ruft voller Freude: „Wir haben einen Pokal!“ Doch es geht weiter, Platz 3 wird verkündet – auch jetzt werden die „Auftragsgriller“ noch nicht genannt. „Ich wusste gar nicht, dass mir vor Aufregung so schwindelig werden kann“, so Höhle. Dann der alles entscheidende Satz: „Platz 1 geht an das Team Höhle und Blaslov mit einer Zeit von 13.07 Minuten.“
Die beiden Freunde fallen sich um den Hals, umarmen und küssen sich voller Freude. Denn damit haben sie absolut nicht gerechnet. Stolz präsentieren die neuen Europameister im Speedgrillen nach der Siegerehrung ihrem laut applaudierenden Publikum den heiß begehrten Wurstpokal, den Frank Höhle in seine Hütte stellen kann. Nun ist es doch der erste Platz geworden und nicht wie erhofft der zweite. Dafür sind in seiner Sammlung ab sofort zwei Sieger-Trophäen.
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Europameister Frank Höhle und Julijan Blaslov
Fotos: JS