Etappenziel für neues Feuerwehrhaus Bigge-Olsberg

Wichtiges Etappenziel auf dem Weg zu einem neuen Feuerwehrhaus für den Löschzug Bigge-Olsberg: Einstimmig hat der Stadtrat jetzt das Raumprogramm für den Neubau beschlossen – und gleichzeitig die Stellplatzbreite auf 4,75 Meter festgelegt. Gleichzeitig will der Stadtrat auch in den weiteren Planungsphasen Optimierungspotenzial suchen, um sowohl Projektkosten wie auch eine angemessene Ausstattung für die Freiwillige Feuerwehr im Blick zu behalten.

Für diesen einstimmigen Beschluss gab es am Ende reichlich Applaus von den zahlreichen Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr, welche die Sitzung von der Besuchertribüne aus verfolgten. Hintergrund: Bereits Ende August hatten Architekt Heinrich Brinkhus vom Büro geising + böker sowie Mia Hinrichs vom Projektsteuerungsbüro Constrata den Ratsmitgliedern den Entwurf eines Raumprogramms präsentiert – inklusive einer groben Kostenschätzung von 14,3 Millionen Euro nach diesem Planungsstand. Der Stadtrat hatte damals unter anderem die Aufgabe gestellt, nach Einsparmöglichkeiten zu suchen.

Seitdem hatte sich die Baukommission – in engem Dialog mit der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr – intensiv mit dem Raumprogramm beschäftigt. Ergebnis: Eine Eckpunkte-Aufstellung für das aktualisierte Raumprogramm, die gemeinsam von Verwaltung und Feuerwehr erarbeitet worden ist. Darin konnte der Flächenbedarf gegenüber der ursprünglichen Planung um mehr als 230 Quadratmeter auf nun 1.857 Quadratmeter reduziert werden. Auch die geringere Stellplatzbreite sorgt für Einsparungen. Wichtig: Sowohl die Vorgaben der Unfallversicherung wie auch die Arbeitsschutzrichtlinien werden auch bei den neuen Planungen eingehalten.

Nach dieser Grundlagenermittlung kann es nun in die Vorplanungen gehen. Darin wird das Projekt weiter konkretisiert. „Die weitere Arbeit geht jetzt los“, brachte es Bürgermeister Wolfgang Fischer auf den Punkt. Dann muss auch über die Bauweise des Gebäudes sowie die energetische Versorgung entschieden werden – eine weitere Aufgabe, die der Stadtrat Verwaltung und Planern gestellt hatte. Der Stadtrat hatte in der Vergangenheit den Grundsatzbeschluss gefasst, kommunale Gebäude – wenn möglich – in Holzhybridbauweise zu errichten. Allerdings könnte eine Stahlbauweise deutliche Kostenvorteile mit sich bringen.

Man stehe vor einem Zielkonflikt, so CDU-Fraktionschefin Sabine Menke: Das Raumprogramm kollidiere mit den finanziellen Ressourcen der Kommune. Jeder eingesparte Kubikmeter Raum reduziere die Kosten. Gleichzeitig müsse den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr eine bestmögliche Funktion des Gebäudes zur Verfügung gestellt werden. SPD-Fraktionsvorsitzender Rudolf Przygoda bewertete das Feuerwehrhaus als „Funktionsgebäude“: Die zahlreichen Anforderungen müssten in Einklang mit den finanziellen Möglichkeiten gebracht werden. Doppelnutzungen von Räumen könnten die Kosten ebenso reduzieren wie eine eingeschossige Bauweise oder eben eine Stahlbauweise. Claudia Weigand, Fraktionschefin von Bündnis 90 / Die Grünen würdigte – wie alle anderen Fraktionen auch – die gute Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr. Gleichzeitig erinnerte sie daran, dass auch in anderen Ortsteilen Feuerwehrhäuser für die Löschgruppen modernisiert oder umgebaut werden müssen. Dominik Stahl (FDP) unterstrich, dass man die Diskussionen um das Feuerwehrhaus nicht führe, „um die Feuerwehr zu ärgern“ – vielmehr „erfordern die Finanzen Einsparungen an jeder Stelle“.

Ausdrücklich Bestandteil des Ratsbeschlusses: Bei nicht auskömmlicher Finanzierbarkeit behalten die Ratsmitglieder sich vor, weitere Anpassungen im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben für den Bau von Feuerwehrgerätehäusern vorzunehmen. Und mit dem Beschluss über das Raumprogramm kann der Planungsprozess nun weitergehen. Die aktuelle Entscheidung ist quasi das Fundament, auf dem die Fachplaner aufbauen – und damit auch die Kosten – konkretisieren können.

Ausdrücklich betonten alle Fraktionen ebenso wie Bürgermeister Fischer Engagement und Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr. Auch beim weiteren Fortgang der Planungen zum neuen Feuerwehrhaus wolle man einen engen Austausch mit der Führung der Feuerwehr pflegen.